TheaterPACK
© Leipziger Volkszeitung, 31. Mai 2018

Heftig augenzwinkernd
Theater Pack unterhält mit teuflischem Märchen

Von Juliane Lochner

Gleich zwei Versionen hat das Theater Pack vom „Teufel mit den drei goldenen Haaren“ erarbeitet. Eine für Erwachsene, eine für Kinder ab 6. Letztere hatte gerade Premiere im Laden auf Zeit – und war trotz besten Badewetters ausverkauft.
Es war einmal eine arme Frau, die gebar ein Söhnlein … Laura Trischkat, aus deren Feder auch der Bühnentext stammt, spielt neben fünf anderen Rollen die der Mutter des Kindes, das in einer Glückshaut geboren wurde und natürlich Hans heißt. Hans soll einmal, so wird geweissagt, die Königstochter ehelichen.
All das hören wir von dem Erzähler, verkörpert von Max Wald (er tritt auch als Hans, Teufel und Mahlbursche auf), der das Märchen vorträgt und die Bühnenhandlung charmant und augenzwinkernd moderiert. Die sich zügig aufbauende Dramatik wird musikalisch durch Andreas KlingerKrenn angeheizt.
Der böse König bekommt Wind von der Weissagung und luchst der armen Mutter das Kind ab. Statt im Schloss fürstlich aufgezogen zu werden, landet es in einer Schachtel im Fluss, wohin der König es wirft, damit es ertrinke. Natürlich wird die Schachtel von einem wohlmeinenden Menschen herausgefischt, und Hans wächst arm, aber fröhlich heran. Den Rest kennen die meisten kleinen und großen Zuschauer, aber auch für Unkundige erschließt sich die Geschichte von selbst. Der Ablauf der Handlung hält sich an die Grimmsche Vorlage, wenn auch die Räuber im Wald hier anspielungsreich Ronja und Häggar heißen. Letzterer wird von Mario Rothe-Frese dargestellt, der unter anderen auch die dankenswerte Rolle der Großmutter des Teufels spielen darf.
Schwitzend wechseln die drei begnadeten Darsteller die Kleider hinter der drehbaren dreiseitigen Kulisse, die wie immer beim Theater Pack die künstlerische Hand des Regisseurs Frank Schletter verrät. Ein kindgemäßes Spektakel, spannend und in vergnügt-verschmitztem Ton vorgetragen. Auf die Version des Märchenspiels für Erwachsene darf man gespannt sein – schon jetzt und hier blitzt allerhand Hintergründiges auf …