Der Neurosenkrieg
Melanie Vega | Uraufführung
Probenfotos
Wenn Jackie nicht so spezielle Mitbewohner hätte, wäre sie eine ganz normale junge Frau: Sie ist 27, arbeitet als Grafikdesignerin, wohnt alleine, hasst ihren Chef, ist seit ein paar Jahren mit ihrem Freund Markus zusammen.
Alles wäre gut, wenn da nicht besagte Mitbewohner wären: der schnoddrige Bruce, Jackies Minderwertigkeitskomplex, der das Talent hat, aufflackerndes Selbstbewusstsein sofort im Keim zu ersticken, und die hinterhältige Cassandra – Jackies Paranoia, die ihr ständig alle möglichen und unmöglichen Ängste einflüstert. Natürlich tauchen die beiden „Neurosen“ stets zu den unpassendsten Gelegenheiten auf.
Wie auch dieses Mal: Jackie ist gerade dabei, alles für den anstehenden Besuch ihres Freundes und der pingeligen Schwiegereltern in spe vorzubereiten. Sie hat sich sogar überreden lassen, einen Braten zu machen – obwohl sie Vegetarierin ist und darüber hinaus Markus’ Eltern am liebsten von Weitem sieht! Aber sie konnte nicht nein sagen und tut nun ihr Bestes, um ein tolles Essen hinzukriegen. Prompt erscheint Bruce auf der Bildfläche und bringt Jackies Welt wieder einmal völlig durcheinander. Während sie versucht, sich hübsch zu machen, die Wohnung zu putzen und das Essen zuzubereiten, konfrontiert Bruce sie mit ihren Lebenslügen und (vermeintlichen) Fehlern. Jackies Nervenkostüm wird immer dünner, und als dann auch noch Cassie auftaucht, Jackie einen Floh nach dem anderen ins Ohr setzt und gemeinsam mit Bruce die Wohnung ins Chaos stürzt, scheint Jackie vollkommen die Kontrolle zu verlieren.
DER NEUROSENKRIEG nimmt den Zuschauer mit auf eine durchgeknallte Tour de Force durch das Seelenleben einer jungen Frau mitten in der Quarterlife Crisis. Eine Slapstick-Psycho-Komödie rund um die Themen Erwachsenwerden, Identität und den Mut, man selbst zu sein.
DIE AUTORIN wurde in Jena geboren. Sie studierte Medienwissenschaft und Literatur in Bochum. Sie ist zwar wie ihre Protagonistin Vegetarierin, hat ansonsten mit Jackie aber rein gar nichts gemein. Schließlich heißen ihre Neurosen nicht Bruce und Cassie, sondern Rocky und Mandy, und einen Sonntagsbraten könnte sie selbst dann nicht zubereiten, wenn es um ihr Leben ginge. Melanie Vega lebt und arbeitet als Autorin und Journalistin in Köln.
mit Corinna De Pooter, Valerie Habicht-Geels und Jörg Miethe
Regie/Ausstattung Frank Schletter